Wer einen Investmentfonds kauft, investiert sein Geld in eine breite Mischung aus Wertpapieren wie Aktien, Anleihen oder Immobilien. Doch jede Geldanlage bringt auch ein gewisses Risiko mit sich. Damit Verbraucher einschätzen können, wie risikoreich oder sicher ein Fonds ist, gibt es den sogenannten SRI-Wert – den Summary Risk Indicator.
Aber was bedeutet dieser SRI genau? Und wie kann man ihn als Anleger sinnvoll nutzen?
- Was ist der SRI?
Der SRI (auf Deutsch: „zusammenfassender Risikoindikator“) ist eine einheitliche Skala, die die Risiken eines Investmentprodukts in einer Zahl von 1 bis 7 zusammenfasst.
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- 1 steht für ein sehr geringes Risiko,
- 7 für ein sehr hohes Risiko.
Der SRI ist in allen wesentlichen Anlegerinformationen (z. B. PRIIP-KID oder Key Investor Document) enthalten – das ist das Beiblatt, das jeder Fondsanbieter bereitstellt.
- So setzt sich der SRI-Wert zusammen
Die Zahl ergibt sich aus einer Kombination zweier Risikotypen:
Risikotyp | Erklärung |
Marktrisiko | Schwankungen der Fondswerte durch Börsenbewegungen |
Kredit- & Liquiditätsrisiken | Gefahr von Ausfällen (z. B. bei Anleihen) oder illiquiden Märkten |
Der SRI betrachtet dabei sowohl die Wertentwicklung in der Vergangenheit als auch die theoretischen Risiken unter Stressbedingungen. Ein Fonds, der z. B. in Schwellenländeraktien investiert, kann daher trotz guter Renditen einen hohen SRI-Wert haben.
- Die sieben SRI-Risikoklassen im Überblick
Hier ein einfacher Überblick, was die Risikoklassen für Verbraucher bedeuten:
SRI | Bedeutung | Typische Fondsarten | Umgangssprachlich gesagt … |
1 | Sehr geringes Risiko | Geldmarktfonds, Tagesgeld-ähnliche Produkte | „Da kann fast nix passieren, aber auch wenig gewinnen.“ |
2 | Geringes Risiko | Kurzlaufende Rentenfonds | „Ruhige Anlage mit wenig Schwankung.“ |
3 | Moderates Risiko | Mischfonds mit hohem Anleiheanteil | „Eher defensiv, aber ein bisschen Bewegung ist da.“ |
4 | Ausgewogenes Risiko | Klassische Mischfonds, konservative Aktienfonds | „Eine gute Mitte zwischen Chance und Risiko.“ |
5 | Erhöhtes Risiko | Aktienfonds Europa, USA | „Es geht rauf und runter – gute Renditechancen, aber auch Schwankungen.“ |
6 | Hohes Risiko | Themenfonds, Emerging Markets Fonds | „Hier braucht man starke Nerven – hohe Schwankungen möglich.“ |
7 | Sehr hohes Risiko | Einzelaktienfonds, Bitcoin-/Tech-Spezialitäten | „Zocken mit Aussicht auf hohen Gewinn – oder auch Verlust.“ |
- Warum der SRI alleine nicht alles sagt
Der SRI gibt eine gute erste Orientierung, ersetzt aber keine individuelle Beratung. Denn:
- Er berücksichtigt keine persönlichen Ziele oder Anlagehorizonte.
- Er ist kein Qualitätsurteil über den Fonds.
- Risikoklasse 1 heißt nicht automatisch „besser“ als 5 – sondern einfach: sicherer.
Ein junger Anleger mit 30 Jahren Anlagehorizont kann mit einem SRI-6-Fonds gut leben. Ein Rentner mit Kapitalbedarf in zwei Jahren eher nicht.
- Fazit: Der SRI als Kompass – kein Navi
Der SRI hilft dabei, die Risiken eines Fonds grob einzuschätzen – ähnlich wie ein Kompass auf einer Wanderung. Aber ob man sich für einen steilen oder gemütlichen Weg entscheidet, hängt von den eigenen Zielen ab.
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Ihr
Wolfgang Ruch