Ruch Finanzberatung

Gesellschaft für private Finanzplanung

Schadensfall des Monats – Muss man alle Schäden melden???

3517-glas-bruchDie grundsätzliche Regel für alle meine Kunden lautet: Lieber einmal zuviel bei mir nachfragen, als einmal zu wenig.
So erhielt ich letzte Woche die Reparaturrechnung einer Scheibe aus einer Jugendherberge über 30,- Euro, mit der Bitte diese als Schadensmeldung an die Versicherung weiterzuleiten.

Auf meine Rückfrage, was denn passiert sei, wurde mir mitgeteilt, dass die 12jährige Tochter in den Herbstferien auf einer Jugendfahrt mit dem Sportverein war und bei einer kleinen Kappelei zwischen 3 Mädchen diese Scheibe kaputt gegangen ist. Verletzt wurde Niemand und wer genau von den 3 Mädels schuld war, konnte auch nicht mehr richtig rekonstruiert werden.

Natürlich würde die Haftpflichtversicherung sich diesem Fall annehmen und bei dieser Schadensumme vermutlich schneller einen Scheck schicken, als man schauen kann, da jede Rückfrage teurer ist.
Rechtlich wäre es aber so, dass die Haftpflichtversicherung den Schadensfall prüft, berechtigte Ansprüche befriedigt und unberechtigte Ansprüche abwehrt. In diesem Fall ist die Schuld meiner Kundentochter nicht ganz eindeutig.

Viel wichtiger ist aber, dass dies ein Schadensfall in der Versicherung wäre und Versicherungen sich auch die Häufigkeit von Schadensfällen anschauen. Nach jedem Schaden und auch zur Hauptfälligkeit ist der Kunde, wie auch die Versicherung berechtigt einen Vertrag zu kündigen. Dieses Risiko dann bei einem anderen Versicherer zu versichern, wenn man mitteilen muss, dass es in den letzten Jahren mehrere kleine Schäden gab, ist nicht so einfach.

Daher hier meine Tipps zu der Frage: Wann ist es ratsam nicht die Versicherung einzuschalten, weil der Schaden zu niedrig ist.

Die Lösung in diesem Fall war ganz einfach: Jedes der 3 Mädels packt 10,- Euro in den Topf und dann wird die Rechnung bezahlt. Ob sie den Kindern vom Taschengeld abgezogen wurden, ist mir nicht bekannt, aber nicht zu vermuten.

Ich wünsche eine schadenfreie Zeit und auch weiterhin gilt für meine Kunden: Lieber einmal zuviel bei mir nachfragen, als einmal zu wenig.

Ihr
Wolfgang Ruch

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