Die Entwicklungen an den Finanzmärkten haben erneut Einfluss auf die Baufinanzierung. Nach einer Phase vergleichsweise stabiler Zinsen sehe ich für 2025 steigende Kosten auf Immobilienkäufer zukommen. Doch was steckt hinter dieser Entwicklung, und was bedeutet sie für Bauherren und Eigenheimbesitzer?
Warum steigen die Bauzinsen?
Ein zentrales Thema ist das geplante milliardenschwere Investitionsprogramm der Regierung. Bereits die Ankündigung hat zu Bewegung am Anleihenmarkt geführt: Die Renditen zehnjähriger Bundesanleihen sind innerhalb kurzer Zeit deutlich gestiegen. Da diese Renditen als Richtwert für die Refinanzierung der Banken dienen, reagieren Kreditinstitute mit steigenden Bauzinsen.
Neben innenpolitischen Faktoren spielen auch globale Unsicherheiten eine Rolle. Die wirtschaftliche und politische Lage in den USA, Handelskonflikte und die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) beeinflussen die Risikoeinschätzungen der Banken. In unsicheren Zeiten verlangen Kreditgeber höhere Zinsen für langfristige Darlehen – eine Entwicklung, die sich in den aktuellen Prognosen widerspiegelt.
Wie hoch könnten die Zinsen steigen?
Experten rechnen damit, dass sich die Bauzinsen für zehnjährige Darlehen in diesem Jahr weiter nach oben bewegen werden. Derzeit liegen sie durchschnittlich bei etwa 3,6 Prozent, doch ein Anstieg auf vier Prozent oder mehr wird für wahrscheinlich gehalten. Einige Marktbeobachter gehen sogar davon aus, dass die Vier-Prozent-Marke bald überschritten wird.
Dennoch ist das aktuelle Zinsniveau noch entfernt von den Höchstständen des Jahres 2023, als Finanzierungen zeitweise deutlich über vier Prozent lagen. Wer eine Baufinanzierung plant, sollte die Entwicklungen jedoch genau im Blick behalten.
Bleiben Immobilienpreise stabil?
Während die Zinsen steigen, zeigt sich der Immobilienmarkt vergleichsweise ruhig. Analysen von Finanzierungsplattformen deuten darauf hin, dass sich die durchschnittlichen Monatsraten für Immobilienkäufer zuletzt kaum verändert haben. Auch bei den Immobilienpreisen gibt es derzeit keine größeren Bewegungen.
Was bedeutet das für Immobilienkäufer?
Wer in nächster Zeit eine Immobilie finanzieren möchte, sollte folgende Aspekte beachten:
- Zinsen vergleichen: In einem Umfeld steigender Bauzinsen kann es sich lohnen, Angebote verschiedener Banken genau zu prüfen. Selbst geringe Unterschiede bei den Zinssätzen können über die Jahre erhebliche Kosten sparen. (Ich mache das für meine Kunden automatisch)
- Zinsbindung strategisch wählen: Eine längere Zinsbindung kann Sicherheit bieten, ist aber oft mit etwas höheren Zinsen verbunden. Ob zehn, fünfzehn oder zwanzig Jahre die beste Wahl sind, hängt von der individuellen Planung ab.
- Eigenkapital optimieren: Je mehr Eigenkapital eingebracht wird, desto günstiger sind in der Regel die Finanzierungskonditionen. (Hier ein Video zu den wesentlichen Zinsfaktoren)
- Tilgungsrate überdenken: In Zeiten steigender Zinsen kann eine höhere Anfangstilgung helfen, die Gesamtkosten des Kredits zu senken.
Fazit
Die Bauzinsen steigen – und mit ihnen die Kosten für Immobilienfinanzierungen. Wer in nächster Zeit kaufen oder bauen möchte, sollte die Marktentwicklung genau beobachten und strategisch planen. Ein frühzeitiger Abschluss eines Darlehens mit attraktiven Konditionen kann sich lohnen, bevor die Zinsen weiter steigen. Gleichzeitig bleibt der Immobilienmarkt stabil, was Käufern Planungssicherheit gibt.
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Ihr
Wolfgang Ruch