Im September 2013 wurde die Initiative Gut Beraten von verschiedenen Vermittlerverbänden ins Leben gerufen. Ziel soll es sein, die Versicherungsvermittler zur Fortbildung zu verpflichten und so einen Standard zu schaffen, um einer neuen EU-Richtlinie zuvorzukommen, die solche Fortbildungen für Vermittler verpflichtend machen will.
Ziel sollen 40 Unterrichtseinheiten á 45 Minuten pro Jahr sein, wobei man innerhalb von 5 Jahren auf 200 Punkte kommen soll.
Prinzipiell eine gute Idee, würde hier der wirkliche Fortbildungscharakter im Raume stehen. Vielmehr werden aber auch die verschiedenen Vertriebs- und Verkaufsschulungen bepunktet und andere Merkwürdigkeiten, über die z.B. die Fachzeitschrift Portfolio International berichtet hat.
Wer mich kennt weis, dass ich Fortbildung als etwas sehr Wichtiges und Lebenslanges ansehen. Schon in meinem Beitrag „Und welche Qualifikation hat Ihr Berater“ vom Oktober 2012 habe ich über das Thema Fortbildung geschrieben.
Trotz dieser Minimalhürde habe ich mich entschlossen, mich bei Gut Beraten anzumelden, wobei leider eine Vielzahl von Fortbildungen nicht gewertet werden, da die Bildungsträger nicht bei Gut Beraten akkreditiert sind oder ich die Fortbildung selber unterrichtet habe…
Richtig gute Fortbildungen, unabhängig von Gesellschaftsinteressen genieße ich bei meinem Berufsverband IGVM und bei den Fortbildungen der Fachanwälte für Versicherungsrecht.
Die ersten 100 Punkte (innerhalb von 18 Monaten) bei Gut Beraten sind bereits gutgeschrieben. Und das erste Jahreszertifikat habe ich auch schon erhalten. Wenn das 5 Jahressoll erfüllt ist, werde ich dazu einen Blogbeitrag schreiben. (vermutlich im Oktober…)
Obwohl diese Fortbildungsverpflichtung ein absoluter Minimalkonsenz ist, fragen Sie doch mal Ihren bisherigen Versicherungsvermittler, ob er diesen erfüllt…
Mal sehen, vielleicht wird unser Berufsstand in 10 bis 15 Jahren mal so angesehen sein, wie Anwälte und Steuerberater. Ein bisschen Hoffnung habe ich ja noch…
Ihr
Wolfgang Ruch