Eine Immobilie, egal ob Eigentumswohnung oder Einfamilienhaus, ist meistens eine der größten Anschaffungen im Leben und so teuer, dass ein Großteil des Betrages finanziert werden muss. Dieses Darlehen wird dann über viele Jahre abgetragen und ist hoffentlich zum Renteneintritt abbezahlt.
Neben den reinen Kosten für die Immobilie fallen noch weitere Kosten an, die beim Kauf berücksichtigt werden müssen:
Grunderwebsteuer: Diese Steuer war bis 2006 bundeseinheitlich identisch und betrug zuletzt 3,5% des Kaufpreises. Berlin war dann 2007 das erste Bundesland, dass diese Steuer auf 4,5% erhöhte und seit dem haben alle Bundesländer außer Bayern und Sachsen diese Steuer auf bis zu 6% angehoben.
Notarkosten: Die Notarkosten bestehen eigentlich aus den Notarkosten und den Grundbuchkosten und lassen sich im Vorfeld nur schwer exakt bestimmen. Sie setzen sich aus einer Vielzahl von „Kleinrechnungen“ zusammen. Weiterhin kommt es darauf an, welche Dienstleistungen vom Notar beansprucht werden (z.B. wird ein Notaranderkonto gewünscht) und wie hoch ist die ins Grundbuch einzutragende Grundschuld. Weiterhin handelt es sich nicht um einen linear steigenden Kostensatz, sondern um einen degressiven Kostensatz.
Bei Immobilien bis 250.000,- Euro rechne ich pauschal mit 2% Kosten und bei Immobilienkäufen über 250.000,- Euro mit 1,5%. (nur, wenn ohne Notaranderkonto) Diese Werte kommen den abschließenden zu zahlenden Rechnungen recht nahe und man wird nicht böse überrascht.
Hier können Sie die genauen Kosten berechnen!
Provisionen für Immobilienmakler:
Das ist ein Kostenpunkt, den viele Erwerber nur sehr ungern bezahlen, da sie die Dienstleistung des Maklers häufig nicht erkennen und einfach zu teuer finden. Während der Höchstsatz der Maklerprovision für die Vermietung einer Wohnung gesetzlich geregelt ist, herrscht bei der Provision für Immobilienkäufe der freie Wettbewerb. Das OLG Frankfurt/M (18 U 59/07) hat 2007 eine Maklerprovision von 12% als sittenwidrig eingestuft, da drunter ist also fast alles möglich. In der Regel wird die Maklerprovision durch den Wettbewerb vor Ort geregelt und es haben sich Standardsätze herausgebildet. Diese Werte weichen je nach Bundesland erheblich voneinander ab. Folgende Provisionssätze haben sich herausgebildet:
Ein handeln mit dem Makler sollte auf jeden Fall versucht werden. Je nach Attraktivität des Objektes und des anderweitigen Verkaufs werden sie Chancen haben, die Maklerprovision zu senken.
Fazit: Neben dem Kaufpreis für die Immobilie müssen Sie auf jeden Fall mit ca. 15% zusätzliche Kosten rechnen (Notar + Grunderwerbsteuer + Makler) Diese Kosten müssen auf jeden Fall aus dem Eigenkapital bezahlt werden, da es sich nicht um Substanzkosten des Objektes handelt.