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Templeton-Fonds verlieren Milliarden mit Ukraine-Bonds

frklogo1Ein weiteres Beispiel, warum ein Privatanleger ohne professionelle Unterstützung eines Beraters auf dem Kapitalmarkt nur sehr schwer eine Chance hat gute Renditen zu erzielen und das Risiko zu begrenzen. Bietet das Internet heute bereits eine Fülle von Daten für die Vergangenheit von Fonds, gibt es kaum Informationen über die Zukunftsprognose. Dafür muss man die Rechenschaftsberichte auswerten und Prognosen erstellen.

Die Fonds „Templeton Global Bond Fund“ und „Templeton Global Total Return Fund” sind echte Giganten der Fondsbranche mit jeweils über 30 Milliarden US Dollar Fondsvolumen. Ein Fonds dieser Größenordnung muss sein Geld schon sehr breit streuen, um kein Klumpenrisiko in den Büchern zu haben. Dies war u.a. ein Grund, warum ich schon vor längerer Zeit meinen Kunden einen Verkauf dieses Fonds empfohlen habe (siehe Anlagegrundsätze). Bei Morningstar wird dieser Fonds noch mit 5 Sternen als einer der besten Fonds der Vergangenheit geführt.

Das Handelsblatt berichtete kürzlich folgendes:

Michael Hasenstab, seit 17 Jahren bei Franklin Templeton, hat auf die Ukraine gewettet – und könnte damit nun viel Geld verlieren. Nachdem er mehr als sieben Milliarden Dollar (6,2 Milliarden Euro) in Anleihen des Landes investiert hatte, brach der Wert der Papiere in sich zusammen. Hasenstabs Anlagen, die fast der Hälfe der ukrainischen Auslandsanleihen entsprechen, werden nun nur noch mit vier Milliarden Dollar bewertet. Der anhaltende Konflikt mit den prorussischen Rebellen hatte die Rezession in der Ukraine vertieft. Die Devisenreserven sind zusammengeschmolzen und haben die Regierung dazu veranlasst, eine Schulden-Restrukturierung zu fordern. Die zunehmenden Verluste reduzierten die Erträge der beiden größten Fonds, Templeton Global Bond Fund und Templeton Global Total Return Fund, und führten dazu, dass Kunden Kapital aus den Fonds abzogen. Im vergangenen Jahr erreichten die Abflüsse aus den 150 Milliarden Dollar schweren Fonds das Rekordvolumen von 14 Milliarden Dollar. Hasenstab wollte sich nicht zur Ukraine-Strategie äußern. Doch wird er entscheiden müssen, welche Verluste er bei einer möglichen Restrukturierung der ukrainischen Schulden zu tragen bereit wäre.

Nachtrag 28.9.2015: Das Handelsblatt hat berichtet, dass sich die Ukraine mit ihren Gläubigern auf einen Schuldenschnitt geeinigt haben. Diese Vereinbarung wurde in den letzten Tagen vor allem mit der Fondsverwaltung Templeton in San Francisco geschlossen.

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Ihr
Wolfgang Ruch

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