Beim Kauf von ETFs oder aktiv verwalteten Fonds begegnen Anleger oft kryptischen Abkürzungen wie UCITS, Acc, Dist oder SRI in den Fondsnamen. Diese Kürzel liefern wertvolle Informationen über Anlagestrategie, Ausschüttungsweise und Risikoausrichtung eines Fonds. Hier eine einfache Übersicht, was die häufigsten Begriffe bedeuten und worauf Sie achten sollten.
1. Aufbau von ETF- und Fondsnamen
Der Name eines ETFs oder Fonds gibt oft den Anbieter (z. B. Amundi, Vanguard oder iShares) und den zugrundeliegenden Index an. Ein MSCI World ETF investiert beispielsweise weltweit in Aktien, während ein S&P 500 ETF US-Unternehmen abbildet.
2. Bedeutungen der wichtigsten Abkürzungen
Anlagestrategie und Index: Fonds, die einen bestimmten Anlagestil verfolgen, tragen oft Begriffe wie Value (fokussiert auf unterbewertete Unternehmen) oder Growth (Wachstumsunternehmen) im Namen. ETFs mit Low Volatility oder Momentum zielen auf bestimmte Marktcharakteristiken ab.
Ausschüttungsweise:
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- Dis/Dist: Ausschüttend – Dividenden oder Erträge werden ausgezahlt.
- Acc/Thes: Thesaurierend – Erträge werden reinvestiert.
Replikation und Währungsabsicherung:
- DR: Direkte Replikation, bei der der ETF alle Wertpapiere des Index direkt kauft.
- Swap: Synthetische Replikation, bei der der Index durch Derivate nachgebildet wird.
- Hedged: Der ETF ist gegen Währungsschwankungen abgesichert, z. B. EUR Hedged.
Nachhaltigkeitskriterien:
- ESG: Berücksichtigt Umwelt, Soziales und Unternehmensführung.
- SRI: Sozial verantwortliche Investitionen (umfasst oft auch Umweltaspekte).
- PAB: Paris Aligned Benchmark, folgt speziellen EU-Klimarichtlinien.
3. Long, Short und Leveraged ETFs
Ein Long ETF bildet die Wertentwicklung des Index ab. Ein Short ETF spiegelt den Index invers, d. h., er gewinnt bei fallendem Index. Leveraged ETFs, z. B. 2x, verstärken die Indexentwicklung (positiv oder negativ) um das Doppelte.
4. Fondswährung und ISIN
Die Fondswährung beeinflusst nicht die Performance, aber Kürzel wie EUR oder USD im Namen zeigen die Währung der Anteile. Die ISIN, eine internationale Wertpapierkennnummer, enthält Infos zum Ursprungsland des Fonds.
5. Öffentliche und institutionelle Tranchen
Fonds haben oft verschiedene Anteilsklassen für private und institutionelle Anleger, gekennzeichnet durch Buchstaben wie P (Privat), I (Institutionell) oder R (Retail). Institutionelle Tranchen haben oft geringere Gebühren, setzen aber höhere Mindestsummen voraus.
6. Beispiel für ETF-Namen
Ein Fondsname wie Amundi MSCI Japan SRI PAB UCITS ETF DR Hedged EUR (C) zeigt:
- Amundi: Anbieter
- MSCI Japan: Index
- SRI: Soziale und ökologische Kriterien
- PAB: Klimastandards der EU
- UCITS: Europäische Regulierungsstandards
- DR: Direkte Replikation
- Hedged EUR: Währungsabsicherung in Euro
- (C): Thesaurierend
7. Weitere Informationen
Nicht alle Details stehen im Fondsnamen. Die wesentliche Anlegerinformation (KIID) und der Fondsprospekt der Fondsgesellschaft bieten zusätzliche Einblicke in Anlagestrategie und Gebühren.
Mit diesem Wissen können Anleger gezielter Fonds auswählen, die zu ihren Zielen passen.
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Ihr
Wolfgang Ruch