Vor etwas über einem Jahr hat der DAX erstmals die 9.000 Punkte überschritten – ein historischer Höchststand. Ich habe damals für Mitte 2015 einen DAX-Stand von 10.000 Punkten prognostiziert – und den haben wir schon jetzt erreicht.
Ist das jetzt das Ende des Wachstums?
Ist der Markt überhitzt?
Sollte man lieber aussteigen?
Auf alle diese Fragen möchte ich mit einem klaren Nein antworten.
Der DAX selber ist ein Index, der nichts weiter, als die Kurswerte von 30 Aktien aus Deutschland zusammenfasst. Dabei muss man wissen, dass der DAX eine Besonderheit hat: Er berechnet die Dividenden (die in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern sehr hoch sind) in die Berechnung des DAX mit ein. Rein von den Kurswerten hätten wir die 8.000 Punkte noch gar nicht gesehen. Im Gegensatz dazu der Dow Jones. Das ist ein reiner Kursindex. D.h. Dividenden werden in den Index nicht einberechnet. Dieser hat seine ehemaligen Höchstwerte schon lange überschritten.
Weiterhin sind viele Anleger noch gar nicht im Markt investiert und es liegen Unsummen von Privatkunden und institutionellen Kunden im Tagesgeld und die ersten Banken verlangen bereits Minuszinsen für die Geldanlage.
Außerdem wird der Euro als Währung von der EZB immer weiter geschwächt. Diese Abwertung des Euro facht die Gewinne der europäischen Unternehmen an.
Wenn die Angst vor Rückschlägen geringer oder der Druck eine bessere Rendite machen zu müssen stärker wird und nur ein Teil dieser Gelder in den Aktienmarkt investiert werden, werden wir ein Kursfeuerwerk erleben, das ähnlich wie Ende 90er Jahre sein wird.
Wenn Sie also einen Anlagezeitraum von 10 Jahren und länger haben und genügend Reserven für den Alltag, sollten Sie im Aktienmarkt investiert sein. Dabei muss man nicht direkt in reine Aktienfonds investieren, sondern kann auch gemischte Fonds erwerben, die in sich wie eine kleine Vermögensverwaltung funktioniert.
Um sich vor einem Börsencrash, wie im Jahr 2000/2001 oder 2008 zu schützen, kann man entsprechende Stoppkurse setzen.
Ihr Wolfgang Ruch