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Gesellschaft für private Finanzplanung

Photovoltaikanlagen – wie richtig versichern?

Immer mehr Hauseigentümer erwerben eine Photovoltaikanlage, um selber Strom zu produzieren und unabhängiger von den Strom- und Energiekosten zu werden. Solche Anlagen schlagen schnell mit 25.000,- Euro bis 35.000,- Euro zu buche und sind somit eine echte Investition, teilweise sogar durch Kredite finanziert. Daher ist es sehr wichtig zu klären, wie solch eine Anlage vernünftig abgesichert werden kann.

Grundsätzlich gibt es 2 Möglichkeiten:

a) Eine Photovoltaikanlage muss auf jeden Fall der Wohngebäudeversicherung als Gefahrerhöhung mitgeteilt werden. Zusätzlich kann die Versicherungssumme der Wohngebäudeversicherung um die Kosten der Photovoltaikanlage erhöht werden und man hat somit kostengünstigen Versicherungsschutz der Anlage über die Wohngebäudeversicherung.

Aber Achtung: Die Beiträge für Wohngebäudeversicherungen sind bei Neuabschluss in den letzten Jahren sehr kräftig gestiegen. Muss jetzt die Versicherungssumme durch die Photovoltaikanlage angehoben werden, verlangen manche Versicherer eine Neukalkulation zu dem aktuellen Tarif. Dies kann eine erhebliche Beitragssteigerung ergeben, da nicht nur die Photovoltaikanlage zum neuen Tarif berechnet wird, sondern das ganze Haus. Dies ist auf jeden Fall individuell zu prüfen.

Weiterhin kennt die Wohngebäudeversicherung nur die Risiken: „Feuer, Leitungswasser und Sturm+Hagel“. Sollte die Photovoltaikanlage durch eine andere Ursache beschädigt werden, ist dies dann nicht versichert.

b) Man kann die Photovoltaikanlage auch separat in einer zusätzlichen Elektronikversicherung absichern. Es gibt inzwischen mehrere Versicherer mit speziellen Deckungskonzepten auf dem Markt. Zu empfehlen sind sg. „Allgefahrendeckungen“. Dieser Versicherungsschutz deckt nicht nur die Risiken „Feuer, Leitungswasser und Sturm+Hagel“ ab, wie die Wohngebäudeversicherung, sondern zusätzlich Bedienungsfehler, Vorsatz Dritter (z.B. Steinwurf), Kurzschluss, Tierbiss und viele weitere Bausteine.
Zusätzlich sind neben den eigentlichen Photovoltaikmodulen auf dem Dach auch die Wechselrichter, Akkumulatoren (Batteriesystem) Wallboxen und Überwachungskomponenten versichert (diese sind in der Wohngebäude nicht mit abgesichert)
Fazit: der Versicherungsschutz ist erheblich umfangreicher.

Eine Photovoltaikanlage mit den Erwerbs- und Montagekosten von z.B. 30.000,- Euro kostet im Jahr ca. 70,- Euro bis 100,- € – aus meiner Sicht eine sinnvolle Investition zur Absicherung dieser Anlage.

Wichtig: Es muss auch unbedingt die Privathaftpflichtversicherung geprüft werden, ob dort die Betreiberhaftpflicht (Verkehrssicherungspflicht, Einspeisung Strom in das Netz des Stromversorgungsunternehmens etc) abgesichert ist.

Sie haben Fragen zu diesem Thema? Einfach anrufen oder eine e-mail schreiben.

Ihr
Wolfgang Ruch

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