Ruch Finanzberatung

Gesellschaft für private Finanzplanung

Geldanlage mit hohen Zinsen

Erst kürzlich hat die EZB (Europäische Zentralbank) den Leitzins auf den historisch tiefsten Stand mit 0,75% festgelegt. Auf Sparbüchern gibt es nur 0,5% und einige Banken bieten Tagesgeld mit bis zu 2,3% Zins an, jedoch unterliegen diese Banken im Falle der Insolvenz nicht dem deutschen Einlagesicherungsfonds.

Fazit: Es gibt aktuell so gut wie keine Zinsen auf das Ersparte.

In dieser Situation stechen natürlich Angebote mit Zinsen von 7,25% für 5 Jahre (Poster XXL) oder über 6% für 3 Jahre (Prokon) heraus. Wie können diese Unternehmen solch hohe Zinsen an die Anleger bezahlen, während es bei Banken fast keine Zinsen gibt?

Über die Seriosität dieser Produkte möchte ich aus haftungsrechtlichen Gründen an dieser Stelle keine Aussagen machen. Gerne verweise ich auf einen sehr gut recherchierten Artikel aus der Financial Times Deutschland vom 21.6.2012:

Viel spannender finde ich jedoch die Tatsache, dass gerade Kunden mit großem Sicherheitsbedürfnis mich auf diese Anlagen ansprechen. In Aktien wollen diese auf keinen Fall investieren, aber in ein mitteständisches Unternehmen, dass lieber 7% an die Anleger bezahlt, als günstigere Darlehen von Banken zu nehmen, wenn man entsprechende Sicherheiten hat?

Der nächste sehr wichtige Punkt: Diese Unternehmensanleihen werden hauptsächlich direkt beworben (Anzeigen und Internet) und nicht durch Banken oder Finanzberater. Der Grund ist recht einfach. Es muss keine Beratung durchgeführt werden, da eigene Anlagen verkauft werden und keine Beratungsdienstleistung angeboten wird. Dafür müssen dann auch keine Beratungskosten getragen werden…

Meine persönliche Meinung: Finger weg von diesen Anlagen. Wer in Unternehmensanleihen investieren möchte, sollte dies über einen Fonds machen. Zum einen handelt es sich hier um ein kontrolliertes Produkt, es gibt Fondsmanager, die den Markt kennen und Sie haben einen Berater, der mit Ihnen schaut, ob diese Anlageklasse überhaupt zu Ihnen passt.

Nachtrag am 26.7.2012: das Thema scheint sehr aktuell zu sein. Am 21.7.2012 hat die Financial Times einen weiteren Artikel zu diesem Thema veröffentlicht.

Nachtrag 8.9.2012:
In letzter Zeit sprießen immer neue Angebote aus dem Boden. Einige davon nutzen eine irreführende Werbung, um ihre Anlage an den „Mann“ zu bringen. So hat jetzt das Oberlandesgericht Schleswig-Holstein entscheiden, das die Firma Prokon (s.o.) mit irreführender Werbung agiert. Spannend sind auch die weiteren Auszüge aus dem Urteil.

Hier der passende Beitrag von n-tv zu diesem Unternehmen:

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