Wer Geld im Aktienmarkt investieren möchte, kann dies über eine entsprechende Anzahl von Einzelaktien machen, oder in verschiedene Investmentfonds investieren.
Grundsätzlich haben beide Möglichkeiten ihre Berechtigung, wobei ich regelmäßig dem „normalen“ Investor rate, Aktien lieber über Aktienfonds zu erwerben. Sicherlich sind die Kosten durch Ausgabeaufschläge und Verwaltungsgebühren etwas höher, als bei einer Einzelaktie, die man kauft. Auf der anderen Seite erwirbt man gleichzeitig das Fachwissen des Fondsmanagers, der per Knopfdruck ganze Positionen verkaufen kann. Der Privatinvestor nimmt ein Problem meist erst zur Kenntnis, wenn es bereits eingetreten ist.
Eine weitere Möglichkeit ist, die Anlagetipps aus verschiedenen Fachpublikationen zu lesen und umzusetzen. Aber auch dies kann ganz gehörig schief gehen, wie ein aktueller Fall zeigt.
Die Aktie der Werbefirma Ströer ist in der letzten Zeit zu einem richtigen Liebling der Analysten geworden. So gibt es aktuell 13 Kaufempfehlungen und keiner riet „nur“ zum halten oder sogar zum verkaufen dieser Aktie. Am 20.4.2016 wurde Ströer von Oddo Securities zu einer der Top Aktien des deutschen Mittelstandes gekürt. Man schwebte auf einer Erfolgswelle, die durch die vorhandenen Umsatz- und Gewinndaten untermauert wurden.
Schon 1 Tag später war der Traum zerplatzt. Die Investmentgesellschaft Muddy Waters Capital veröffentlichte einen Bericht mit seiner Meinung über dieses Unternehmen und die war katastrophal und nach der Veröffentlichung stürzte der Börsenkurs kurzfristig um über 30% ein. Da halfen auch nicht die Bekundungen des Vorstandes, dass hier Schlüsse aus Daten gezogen wurden, die so nicht haltbar sind. Es haben sich durch diesen „Angriff“ Millionen Euro in Luft aufgelöst.
Man könnte sich jetzt fragen, warum hat der Hedgefonds Muddy Waters Capital diese Einschätzung veröffentlicht? Das ist ganz einfach: Der Fonds hat vor der Veröffentlichung auf fallende Kurse gesetzt und so Unsummen verdient. Und da er auch noch in seinen Bericht geschrieben hat, dass er auf fallende Kurse setzt, handelt es sich nicht einmal um eine Börsenmanipulation…
Was möchte ich an diesem Beispiel zeigen? Wer wirklich gute Aktien kauft und viel Hintergrundlektüre und Analystenmeinungen zu Rate zieht, kann trotzdem ganz schön auf die Nase fallen. In einem Fonds hätte der Fondsmanager dieses Papier schon zu Beginn des Sturzfluges verkaufen können und dem Anleger wären einige Verluste erspart geblieben. Außerdem investieren Fonds in viele Werte, so dass ein einzelner Wert keine so großen Ausschläge beim Vermögen verursachen kann.
Bei Rückfragen einfach eine e-mail schreiben oder anrufen.
Ihr
Wolfgang Ruch
Hinweis: Wolfgang Ruch hat mit seiner Firma eine Erlaubnis nach §34f GewO und darf nur Investmentfonds vermitteln und keine Einzelwerte, wie Aktien. Zu Aktien dürfen daher weder Kauf- noch Verkaufsempfehlungen abgegeben werden. Dies soll mit diesem Beitrag auch nicht erfolgen, sondern an diesem exemplarischen Beispiel der Unterschied der Anlage in eine Einzelaktie und einem Fonds aufgezeigt werden.