Ruch Finanzberatung

Gesellschaft für private Finanzplanung

Tagesgeld – wohin mit den Geldreserven?

Der Leitzins der Europäischen Zentralbank ist am Boden und beträgt aktuell 0,05% (Stand 4.9.2014). Auf Tagesgeld und am Anleihemarkt gibt es kaum Renditen und selbst Banken, die sich bisher mit außerordentlich hohen Zinsen auf Kundenfang begeben haben, geben kaum noch etwas an den Kunden für die Geldeinlage weiter.

So biete die Diba aktuell 0,8% aufs Tagesgeld und nur Neukunden erhalten für die ersten 4 Monate 1,25%. Cortal Consors schafft selbst das nicht und zahlt 0,6%, wobei diese Bank dem französischen Einlagensicherungsfonds unterliegt – das muss man schon wollen… Und die DAB Bank zahlt 0,7% bis 20.000,- Euro und darüber hinaus nur 0,35%. Die großen Geschäftsbanken zahlen sogar noch weniger (Commerzbank 0,05%, Targobank 0,1%, Postbank 0,15%) Kurzum, es gibt aktuell nichts mehr für das Tagesgeld. Als erste Bank hat die Skatbank (eine Volksbank) zum 1.11.2014 einen negativen Zins von 0,25% auf das Girokonto und das Tagesgeld eingeführt. D.h., den Kunden wird dieser Zinssatz vom Guthaben abgezogen. Und spannenderweise machen sich andere Banken ebenfalls Gedanken zu diesem Thema.

Die Frage ist nun, was macht man mit seinem Geld? Bisher habe ich sehr gerne den Investmentfonds FT Accugeld (WKN 977020) als Tagesgeldersatz genommen. Ein Geldmarktfonds, der keinen Ausgabeaufschlag kostet und vernünftige Renditen oberhalb der Tagesgeldzinsen für den Kunden erwirtschaftet hat. Aber dies ist nun auch vorbei. Kürzlich hat die Depotbank die Vertragsbedingungen angepasst und die Fondsverwaltung kann nun bis zu 1% Gebühren für die Verwaltung nehmen. Kein Problem, wenn die Rendite entsprechend hoch wäre, nur leider ist diese genauso traurig, wie bei den verschiedenen Tagesgeldangeboten.

Was nun machen? Das Geld unter das Kopfkissen? Na das ist auch keine Lösung, denn dort haben wir andere Risiken, die es bei den Banken nicht gibt.

Je nach Anlagehorizont und Risikoneigung des Kunden empfehle ich u.a. aktuell den Fonds Espa Reserve Euro Plus (ISIN AT0000858105) Im Gegensatz zum FT Accugeld ist es jedoch kein Geldmarktfonds, sondern ein Geldmarktnaher Fonds. D.h. er hat zwar als großes Ziel den Werterhalt der Anlage und eine entsprechende Rendite, jedoch kann der Anteilsbestand auch einmal kurzfristig ins Minus rutschen. (Bisher max. Verlustperiode 2 Monate) Weiterhin kostet der Fonds einen einmaligen Ausgabeaufschlag von 0,75% auf den Anlagebetrag. Dadurch wird verhindert, dass die Kunden täglich ein- und aussteigen. Die Aktuelle Rendite der letzten 12 Monate liegt bei ca. 1,95%. D.h., der Ausgabeaufschlag hat sich bereits nach 1 Jahr voll durch die Mehrrendite amortisiert. Trotzdem ist das Geld täglich verfügbar.

Sie haben Fragen dazu? Sprechen Sie mich an.
Ihr
Wolfgang Ruch

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