Der Fidelity European Growth Fonds (ISIN: LU0048578792) ist eine Ikone unter den europäischen Aktienfonds. Seit seiner Gründung im Jahr 1990 hat er zahlreiche Anleger begleitet, insbesondere in Deutschland, wo er häufig in Fondspolicen integriert ist. Doch in den letzten Jahren ist es ruhiger um den einst strahlenden Fonds geworden.
Eine wechselvolle Geschichte
In den frühen 2000er Jahren verwaltete der Fonds beeindruckende 24 Milliarden Euro – ein Zeichen seiner Popularität, das vor allem auf die starke Nachfrage nach europäischen Aktienfonds und die hervorragende Performance des Fonds in dieser Zeit zurückzuführen war. Heute liegt das Volumen bei rund 7 Milliarden Euro. Der Rückgang spiegelt teilweise die Konkurrenz und Marktveränderungen wider, bietet aber auch Chancen für eine Neuausrichtung.
Im Herbst 2024 übergab Matt Siddle, der den Fonds seit 2012 leitete, das Management an Fred Sykes. Während seiner Amtszeit gelang es Siddle, den Fonds durch schwierige Marktphasen zu steuern, auch wenn die Performance nicht immer die Erwartungen erfüllte. Dieser Wechsel markiert eine bedeutende Zäsur, da Sykes mit einer anderen Anlagestrategie neue Impulse setzt.
Fred Sykes: Ein Manager mit klarem Fokus
Fred Sykes bringt umfangreiche Erfahrung mit, insbesondere aus seiner erfolgreichen Arbeit mit dem Fonds „Fidelity European Dividend“. Unter seiner Leitung zeigte dieser Fonds beeindruckende Stabilität während der Marktkrise 2022 und erzielte dabei ein vergleichsweise geringes Minus von 7 Prozent, was seine strategische Kompetenz unterstreicht. Dort setzt er auf Unternehmen mit solider Dividendenpolitik und nachhaltigen Geschäftsaussichten. Diese Philosophie soll nun auch den Fidelity European Growth prägen.
Sykes verfolgt einen hohen Qualitätsanspruch: Geringe Verschuldung, einfache Geschäftsmodelle und eine Dividendenrendite von mindestens 2 Prozent stehen im Fokus. Dabei ist ihm die Nachhaltigkeit der Dividenden wichtiger als deren absolute Höhe. Diese Herangehensweise könnte den Fonds stabiler durch volatile Marktphasen navigieren.
Was bedeutet der Wechsel für Anleger?
Mit dem neuen Manager wird das Portfolio des Fidelity European Growth umfassend umgestaltet. Ziel ist eine stärkere Überschneidung mit dem Fidelity European Dividend Fonds (geplant sind bis zu 80 Prozent). Diese Strategie bietet den Altanlegern eine gewisse Kontinuität, aber auch die Chance auf eine verbesserte Performance im Vergleich zu den letzten Jahren.
Fazit
Der Fidelity European Growth steht vor einer spannenden Zukunft. Für bestehende Anleger bleibt er ein solides Investment, das durch die Neuausrichtung Potenzial für bessere Ergebnisse birgt. Beispielsweise könnte die neue Fokussierung auf dividendenstarke Unternehmen dazu führen, dass der Fonds in schwankenden Märkten weniger Verluste verzeichnet und langfristig stabilere Renditen erzielt. Für neue Anleger bleibt abzuwarten, ob der Fonds seine frühere Strahlkraft zurückgewinnen kann.
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Ihr
Wolfgang Ruch