Ruch Finanzberatung

Gesellschaft für private Finanzplanung

Welche Geldanlagestrategie ist die richtige?

Um es gleich vorweg zu sagen, ich weis es auch nicht. Es ist ähnlich, wie bei den Juristen: Fragt man 5 Experten, bekommt man 7 Antworten. Weiterhin kommt es bei der Geldanlage auf den persönlichen Anlagehorizont und die Stressresistenz des Anlegers an. Wer nachts einfach nicht mehr gut schlafen kann, weil sein Depot ca. 10% an Wert verloren hat, der sollte einfach nicht in Aktien investieren. Da hilft es auch nicht, wenn es in einigen Jahren nachweislich die beste Strategie war.

Bei dem aktuellen Zinsumfeld sind die Märkte der Anleihen und anderer festverzinslichen Anlagen einfach tot. Wer eine Anleihe der Bundesrepublik Deutschland kauft, hat frühestens nach 8 Jahren eine positive Rendite und das ganze Thema der Inflation habe ich dabei noch gar nicht berücksichtigt.

Abgesehen von persönlichen Plänen und Befindlichkeiten des einzelnen Kunden (auf die unbedingt Rücksicht zu nehmen ist), empfehle ich für den langfristigen Anleger mit einem Anlagehorizont von über 10 Jahren unbedingt einen Großteil der Anlage in Aktien. (über Aktienfonds)

Während in der Beratung die Kunden meistens den Ausführungen noch folgen, kommen spätestens dann die ersten Anrufe, wenn die Börse nur eine Richtung – und zwar abwärts – kennt. Dabei ist immer die Frage: Soll man denn nicht lieber jetzt verkaufen, um nicht noch mehr Verluste zu machen?

Grundsätzlich weis auch ich nicht, wann die Börsen ihren Tiefstpunkt hat. Es kann noch massive weitere Kursverluste geben oder aber auch ab diesem Moment der Markt drehen und ab diesem Zeitpunkt kräftig steigen.

Die Sutor-Bank hat eine spannende Studie veröffentlicht, in der man sich exemplarisch den DAX seit Gründung 1987 bis heute vorgenommen und einfach die 15 besten Börsentage in diesem Zeitraum weggelassen hat. Das Ergebnis: Die durchschnittliche Rendite fällt von 8,33% auf 4,09% (Und das nur wegen 15 Tagen, in denen man nicht investiert war!!!)

DAX_1987-2016

Quelle: Sutor Bank

Da niemand im voraus weis, wann diese wichtigen Tage der Wertentwicklung an der Börse sind, heißt es einfach langfristig investiert bleiben!
Beim S&P 500 (dem großen US-Börsenindex) sieht dies übrigens sehr ähnlich aus. Von 1997 bis heute – mit allen Hochs und Tiefs – beträgt die durchschnittliche jährliche Rendite 7,58%. Ohne die besten 15 Tage nur 4,05%.

Unbenannt

Quelle: Sutor Bank

Wem das ganze immer noch zu aufregend ist, der kann entweder auf gemanagte Fonds setzen, die bei einem bestimmten Verlustszenario aus dem Aktienmarkt aussteigen oder man richtet im Depot Stoppkurse ein und verkauft nach seinem persönlichen Risikopuffer.
Wer dieser Strategie 2001 und 2008 gefolgt ist, hat einen Großteil des Verlustes nicht mitgemacht und konnte daher zu günstigen Kursen wieder einsteigen (wenn er sich getraut hat…)

Wie gesagt, viele Strategien führen zum Erfolg. Entscheidend ist, dass es zu Ihnen passt.
Sie haben Fragen zu Ihrem Depot?
Einfach anrufen oder eine e-mail Schreiben.
Ihr
Wolfgang Ruch

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