Wie immer, beginnt im Oktober der alljährliche Wahnsinn. Die Kfz Versicherungswechselsaison hat begonnen. Die Versicherungsgesellschaften schalten Fernsehwerbung und Dank Internet kann man gleich vom Wohnzimmer aus seine Kfz Versicherung überprüfen. Es gibt eine Fülle von Vergleichsrechner, die auch den Onlineabschluss ganz leicht machen. Nur eine Beratung und Erläuterung erhält man auf diese Weise leider nicht.

Ich bekomme nicht wenige Anrufe und e-mails, warum denn die von mir vermittelte oder angebotene Versicherung teurer ist, als die in den tollen Vergleichsrechnern. Schließlich ist da ja das gleiche versichert.

Das ist schon mal der erste große Trugschluss. Die Vergleichsrechner berechnen die unterschiedlichen Preise, decken aber nicht alle Bedingungsunterschiede auf. Daher empfehle ich immer – vor dem Onlineabschluss mit mir sprechen!!!

Folgendes Problem ist leider einem Kunden von mir passiert, was ihm sehr viel Lehrgeld gekostet hat. Was war passiert?

Der Kunde kaufte sich im Herbst letzten Jahres ein neues Auto (Audi A6 3.0 TDI) mit vielen Extras. Nachdem er wochenlang durch verschiedene Autohäuser getingelt ist und inzwischen die Feinheiten der verschiedenen Motoren besser kennt, als die Verkäufer, hat er bei einem Audi A6 3.0 TDI als Leasingfahrzeug zugeschlagen. Wie es nun einmal so ist, sollte dann alles ganz schnell gehen, denn schon eine Woche später sollte der Wagen ausgeliefert werden. Also braucht er nur noch schnell diese lästige Kfz Versicherung – nur teuer soll sie nicht sein. Das Autohaus hat natürlich auch schon ein Angebot unterbreitet und er hat ebenfalls bei mir angefragt und scheinbar verschiedene Internet-Vergleichsrechner genutzt. Das von mir vorgeschlagene Versicherungspaket war zugegeben leider nicht sehr billig, da es eine u.a. keine Werkstattbindung hatte, Neuwertentschädigung von 24 Monaten, als erlaubte Fahrer alle Personen ab 23 Jahren etc. beinhaltete (was er auch benötigte).

Der Kunde findet den von mir vorgeschlagenen Tarif auch im Internet in einem der Vergleichsrechner, nur eben viel günstiger. Was er nicht wissen konnte, das war nicht der gleiche Tarif. Viele Gesellschaften bringen verschiedene Tarifvarianten auf dem Markt, mit unterschiedlichen Inhalten.

Wie es nun kommen muss, die Freude an dem Fahrzeug war nur sehr kurz, denn dann hatte es ein anderer… Sprich das Fahrzeug wurde gestohlen.
Kein Problem denkt sich der Kunde, er hat ja eine Teilkaskoversicherung, die bis auf 150,- Euro alles erstattet. Leider war dem nicht so…

Die Versicherung berechnete die Erstattung leider etwas anders:

Listenpreis des Neuwagens incl. Extras = 94.000,- Euro.
Leasingrestwert: 92.000,- Euro (das möchte die Leasinggesellschaft gerne haben)
Erstattet wird der Listenpreis des Grundmodells und bis zu 5.000,- Euro für Extras. Das waren in seinem Fall 51.000,- Euro zzgl. 5.000,- Euro = Lücke von 36.000,- Euro.

Diese kleine Differenz, für den man sich bereits einen schönen Wagen kaufen könnte darf er nun aus eigener Tasche bezahlen.

Was war passiert? Ein Fahrzeug ist in der Kaskoversicherung erst mal grundsätzlich nur so versichert wie es in der untersten Ausstattungsvariante lieferbar ist. Alles was davon abweicht ist Extra. Dann ist in den Bedingungen geregelt was kostenfrei mitversichert ist und was nicht. Und hier sind die Unterschiede zu suchen.
Es gibt Gesellschaften, die diese Extras bis 5.000,- Euro mitversichern, andere bis 10.000,- Euro oder als Betrag bis zu 50% des Listenpreises oder eben unbegrenzt.

Der Kunde wusste nicht, was Extras an seinem Auto sind und das bei dieser Automarke (und auch den anderen dieser Preisklasse) eigentlich alles notwendige, außer das Lenkrad, ein Extra ist…

Fazit: ca. 150,- Euro an der Kfz Versicherung im Jahr gespart und 36.000,- Euro bezahlt.

Billig kann manchmal ganz schön teuer werden.

Sie haben Fragen zu Ihrer Kfz Versicherung?
Rufen Sie an oder schreiben Sie eine e-mail.

Ihr
Wolfgang Ruch